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.«»Er hat es dir verkauft?«»Nicht ganz.Er ist gestorben.«Ich fragte nicht nach, wie oder warum.Wie Sean stets sagte, jeder muss einmal sterben.Und man kann nichts mitnehmen, im Gegensatz zu dem, was die Ägypter glaubten.Tote brauchten nichts, also nahmen es sich die Lebenden.Nur nichts vergeuden.Wir segelten in die Bucht hinaus und winkten jedem zu, der an uns vorbeifuhr.Wie höfliche Matrosen.Jeder winkt jedem anderen zu, der an Deck eines Bootes steht.Teil der richtigen Etikette in der Fisch-Kultur.Es ist wie bei Piloten, die anderen Piloten gegenüber den Daumen hochhalten und ihnen »einen guten Flug« wünschen, weil sie das Gleiche hören wollen.Niemand will einen schlechten Flug haben.Und nein, im Cockpit gibt es kein Prozac in Aerosolform.Es ist einfach Teil der Vogel-Kultur.Unter der Golden Gate Bridge segelte eine Jacht vorüber.Die kleine Gruppe Leute an Deck war ganz in Schwarz gekleidet.»Oh, sieh nur, Fi.Es ist unser Glückstag.Wir dürfen die Toten einatmen.«»Was?«»Die Jacht da.The Naiad.Sie gehört der Neptune Society.Sie nehmen sie her, um Leute hier rauszubringen und Asche auf dem Meer zu verteilen.«»Wie ironisch.«»Was?«»Der Name, Sean.Najade war so eine griechische Gottheit, die für den Schutz des Lebens in Gewässern zuständig war.Und jetzt bringt sie Leute hier heraus und erstickt ihre Fische mit dem Tod.«»Sie ist ihre Fische wohl leid geworden.«Sie war es wohl leid geworden, ihren Fischen zu sagen, dass sie die besten Fischlein auf der ganzen Welt waren.So wie Pepito das beste Vögelchen auf der ganzen Welt war.War es leid geworden, sie zu verhätscheln, sie zu beschützen.Najade.Welch Miststück!»Möchtest du eingeäschert werden, Sean?«»Zur Hölle, aber ja! Besser, als sich die Radieschen von unten anzusehen und eine Wurmfarm zu züchten.«»Und dich vom Deck der Naiad unter der Golden Gate verstreuen lassen?«»Verdammt, nein.Ich will in meiner Nachbarschaft verstreut werden.Damit Betty an mir ersticken kann.Das wird das alte Mädchen auf Trab bringen.«Sean wollte nicht an Fische mit glasigen Augen vergeudet werden, die in ihrem eigenen Mist schwammen.Er dachte immer an andere.Lächelnd winkten wir den Passagieren auf der Naiad à la Fisch-Kultur zu.Sie winkten nicht zurück.Unverschämte Meute.Sean verschwand unter Deck.Ich hörte ihn herumstöbern.Ein paar Minuten später zog er etliche merkwürdig geformte, in Müllbeutel von Glad eingepackte Bündel aus einer Kühlbox mittlerer Größe.Er wartete ab, bis wir weiter von der Naiad weggesegelt waren, und stieß sie nach Steuerbord ins Meer.Sie tanzten ein oder zwei Sekunden auf der Wasseroberfläche, bevor sie in den Wellen verschwanden.Sean sah mich an, auf die Art, auf die ein Freund einen ansieht, wenn er gerade am Esstisch gefurzt hat.»Keine Sorge, Fi.Das ist alles biologisch abbaubar.«Genau das hatte er Schwester Maria erzählt, als sie ihn dabei erwischte, wie er seine Notdurft in Pater Mallory’s Blumenbeeten neben dem Schulhof des St.Sebastian verrichtete.Jemand hatte einen Feuerwerkskörper in einem Klo auf der Jungentoilette hinuntergespült und es unter Wasser gesetzt.Also zwang Schwester Maria die Jungen zur Strafe, die Mädchentoilette zu benutzen.Sie mussten warten, bis sämtliche Mädchen draußen waren.Aber es gab immer ein Mädchen, das sich die Hände waschen, die Haare richten, den Lipgloss auffrischen, eine Zigarette rauchen musste.Und Sean musste mal.»Wenn man gehen muss, muss man gehen, Schwester.«Fragen Sie bloß den Sensenmann.»Was hast du dir dabei gedacht, Sean?«, fragte Schwester Maria.»Ich habe an Jesus gedacht.Dass ich der Erde das zurückgebe, was Jesus mir gestern Abend zu essen gegeben hat.Es ist Recycling, Schwester.Keine Sorge.Das ist biologisch abbaubar.«Er dachte stets an Mutter Erde, dieser Sean.»Solange die Fische es schmackhafter finden als die Asche«, erwiderte ich und richtete meine Aufmerksamkeit kurzzeitig nach Backbord, als das Hauptsegel von einem starken Windstoß gepackt wurde.Ich ließ die Spitze auf Angel Island, auf die ich zuhielt, nicht aus den Augen und achtete nicht weiter auf die Bündel, die nach unten ins Wasser glitten.Genau wie wenn man so tut, als bemerkte man den Gestank nicht, mit dem der Furz des eigenen Freundes das Zimmer erfüllt, selbst wenn man kaum atmen kann.Leute-Kultur.Seans Boot roch nicht mehr so stark nach toten Eichhörnchen.Auf Seans Anweisung hin hatte ich einen stattlichen Vorrat an Sushi, Sashimi und Jiaozi mitgebracht.Komplett mit einer kleinen Tupperdose voller Sojasoße und Wasabi.Und Wegwerfstäbchen.Sean stellte die Getränke bereit.Wasser, Apfel-Preiselbeer-Saft, Wodka und noch mehr Wodka.Und Jim Beam und Johnny Walker.Seans Boot war eine schwimmende Bar.»Alkohol und Bootfahren gehen Hand in Hand, Fi.«Natürlich.Es gibt MADD, die Elternvereinigung gegen Trunkenheit am Steuer: Mothers Against Drunk Driving.Nicht Drunk Boating.Darüber regt sich niemand auf.Teil der Fisch-Kultur.In Ayala Cove segelten wir an mehreren Booten vorüber, die an Bojen vertäut waren.Junge, gebräunte Körper sonnten sich an Deck, durch Gucci-Sonnenbrillen vor der Sonne geschützt.Tranken in Metalleimern gekühlten Wein.Knabberten an Mini-Sandwiches.Durchtrainierte, muskulöse Körper vollführten Hechtsprünge vom Bug und Heck in das ruhigere Hafenwasser
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