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.Doch auch dieser Schmerz war ihrwillkommen.Bald hatte sie in die einst so vertrauten Bewegungen zurckgefun-den und traf den mit Erde gefllten, grob gewobenen Beutel, den sie als Ziel ver-wendete, beinah wie frher.Juli war bereits in dem kleinen Zelt, das die Mnner fr sie beide errichtet hat-ten, eingeschlafen, als Hedwig ihren Bogen dort neben ihrem Lager ablegte, ohneihm die Sehne abzunehmen.Drbein, der unter den Decken an Juli gekuscheltdagelegen hatte, kroch hervor und tollte ihr auf seine Welpenart so bermtig en-tgegen, dass Hedwig rasch mit ihm aus dem Zelt ging, damit er seine kleine Her-rin nicht wieder aufweckte.Ritter Heinrich sa mit den anderen Mnnern am Feuer.Doch whrend die vierWaffenknechte sich unterhielten, beobachtete er Hedwig.Herausfordernd ver-harrte sie und erwiderte seinen Blick, ungeachtet dessen, dass Drbein an ihremMantelsaum zerrte.Wovor frchtet Ihr Euch so, edle Frau?, fragte er endlich mit ernster Miene.Sie fhlte in sich hinein und fragte sich, ob sie ihm vertrauen wollte.Es solltemich wundern, wenn wir unbelstigt bis ans Ziel gelangten.Ich bin ein Stachel inHans von Torgaus Fleisch.Er wird versuchen, mich loszuwerden, sagte sieschlielich.Ritter Heinrich nickte.Unser hochwohlgeborener Kurfrst erwhnte, dass wirdie Augen offen halten mssen, und das werden wir tun.Seid Ihr nur unbesorgt.Hedwig bckte sich und befreite ihren Mantel aus Drbeins Fang.Sanft warf sieden jungen Hund auf den Rcken und kraulte ihm den Bauch.Aus einer362/392Vergangenheit, die in unendlich weiter Ferne zu liegen schien, hrte sie RichardsStimme, die sie dafr tadelte, dass sie nicht strenger mit dem ungezogenen Tierwar.Seid Ihr nur unbesorgt.Nchtern stellte sie fest, dass sie seit ihren Kinderjahrenbei Richard gar nicht mehr wusste, wie sich das anfhlen wrde.Er war der ein-zige Mensch gewesen, bei dem sie sich geborgen gefhlt hatte.Nun, das stimmtenicht ganz.Fr kurze Zeit war es danach Cord gewesen, dem sie trotz allerReiberei jederzeit ihr Leben anvertraut htte.Auch diese Zeit war jedoch langevorbei.Seit seinem Besuch in Pressburg hatte sie nichts mehr von ihm gehrt.Nein, sie war nicht unbesorgt.Zwar war das Kind, das in ihr wuchs, noch kaummehr als ein Gedanke, doch sie fhlte einen ebenso starken Drang, es zubeschtzen, wie sie ihn fr Juli fhlte.Sie richtete sich wieder auf und blickte am Feuer und den Mnnern vorbei in dieDunkelheit, die sich ber ihre Lagerwiese gesenkt hatte.Sie wirkte durch dashelle Feuer noch schwrzer, wo dessen flackernder Schein endete.Irgendwannwrde Hans von Torgau in dieser Schwrze lauern.Wenn noch nicht in dieserNacht, dann doch bald.Und sie wrde darauf vorbereitet sein.Unter anderem,indem sie sich nicht an das helle Feuer setzen wrde, sichtbar fr jeden, der inden Schatten wartete.Ritter Heinrich beobachtete sie noch immer.Bevor sie sich abwandte, um zuJuli ins Zelt zu gehen, nickte sie ihm zu.Mein Herr, ich danke Euch fr EureFreundlichkeit.Und doch wre ich noch dankbarer, stelltet Ihr eine Wache auf.Er antwortete nicht, aber als sie zwischen ihren Decken lag und die Augenschloss, hrte sie ihn mit unwirscher Stimme einen der Mnner auf Wacheschicken.23Die Reise nach Friesackinen knappen Monat wrde die Reise nach Friesack dauern.Da HedwigJuli nicht jeden Tag fr so viele Stunden im Sattel vor sich haben wollte,Elie sie die Kleine zu deren Begeisterung gleich am zweiten Tag auf Irinas Stutereiten, die sie von Tiuvels Rcken aus am Zgel fhrte.Auch Drbein musstelernen, lngere Strecken selbst zu laufen und trotz seines Lahmens mit den Pfer-den Schritt zu halten.Was ihn ebenfalls begeisterte, Juli aber immer wieder inBesorgnis strzte, bis sich alle daran gewhnt hatten.Ohne Zwischenflle zogen sie durchs Nrnberger Land, machten Halt inBayreuth, lieen das Kurfrstentum Sachsen hinter sich und erreichten schlie-lich am Ende der dritten Woche Wittenberg.Obgleich Hedwig gern darauf ver-zichtet htte, legte sie hier eines ihrer feinen Gewnder an und begab sich in Rit-ter Heinrichs Gesellschaft zur Burg, um Erkundigungen einzuholen.Um Friesack in Besitz nehmen zu knnen, wrde sie zuerst Markgraf Johannaufsuchen und ihm den Brief seines Vaters und die Urkunden vorlegen mssen.Dazu musste sie allerdings zuvor herausfinden, wo der Markgraf von Branden-burg sich zurzeit aufhielt
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