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.Nun sah er einigeLuftschlitten über der Stadt; ein paar schwebten genau über derGegend, wo er vorher gewesen war.Sie zogen schwarze Zylinderhinter sich her, vermutlich Suchgeräte.Vielleicht konnte er sich imGebäude verstecken?Er nahm die Holzklötze von den Schuhen und lauschte einige Zeit.Da vernahm er einen Gong.Eine Prozession aus Khaschmännern ingrauen und weißen Gewändern kam die Straße herauf.Auf einerBahre trugen vier von ihnen einen Toten.Dahinter kamenKhaschmänner und zahlreiche singende Frauen.Das Gebäude waralso ein Mausoleum oder eine Leichenhalle.So düster sah es auchaus.Die Prozession hielt vor dem Portal an, und die Gongschlägeverklangen.Es herrschte tiefstes Schweigen, als die Bahre auf demVorplatz abgestellt wurde.Die Trauernden zogen sich ein paarSchritte zurück und warteten.Der Gong schlug einmal an.Langsam öffnete sich das Portal, und ein grellgoldener Strahl schoßauf die Leiche herab.Von links und rechts kamen ein paar BlaueKhasch in prunkvollen Zeremoniengewändern.Sie näherten sichdem Leichnam, schlugen das Leintuch vom Gesicht zurück undtraten weg.Ein Vorhang ging herab und verbarg die Leiche.Der Strahl goldenen Lichts wurde zu grellem Gleißen.Dannerklang ein Ton, als reiße eine Harfensaite.Der Vorhang hob sich,die Leiche lag da wie vorher, aber der falsche Schädel des Toten wargespalten.Im offenen Schädel hockte ein Knirps der Blauen Khaschund starrte die Trauernden an.Der Gong schlug elf jubilierende Töne, und die Blauen Khaschsangen: »Die Erhöhung hat stattgefunden! Ein Mensch ist in seinneues Leben eingetreten! Der Mann, Zugel Edgz, hat seine Seelediesem wonnigen Kind gegeben.Was wäre ein größeres Glück fürihn? Die gleiche Segnung kann euch allen zuteil werden.Geht jetztund freut euch.Der neue Zugel Edgz muß mit gesunderhaltenderSalbe eingerieben werden, und der leere Leib kehrt zur Erde zurück.In zwei Wochen könnt ihr euren geliebten Zugel Edgz wiederbesuchen.«Die Trauernden kehrten sofort um und verschwanden aus ReithsBlickfeld.Die Bahre mit der Leiche und dem Knirps wurde in dasGebäude geholt.Die Blauen Khasch folgten, die Tür schloß sich.Reith lachte, doch da glitt wieder ein Schlitten über ihm dahin.Erkroch durch das dichte Gebüsch und näherte sich der Leichenhalle.Niemand war zu sehen, weder Khasch noch Khaschleute.Er huschtezur Rückseite des Gebäudes, hinter dem die Mauer lag.Dort fand ereinen niederen Torbogen, der in einen Lagerraum führte.AufRegalen standen Gefäße in allen Größen und Formen, und Haufenalter Kleider lagen herum.Das leise Summen von Maschinen war zuhören.Der Raum sah aus, als werde er selten benützt; ein niedererBogen führte in einen anstoßenden Raum.Indirektes Deckenlichtverbreitete eine gespenstische Atmosphäre.Reith duckte sich hinterein gerüstartiges Gestell und wartete.Zwei Stunden vergingen, und Reith wurde allmählich unruhig.Ermachte sich daran, die Räume zu erforschen und fand nebenan eineganze Menge falscher, spritz zulaufender Scheitelperücken.Erprobierte eine auf, und sie schien zu passen.Aus einem HaufenKleider wählte er einen alten Mantel und legte ihn um.Wenn mannicht genau hinschaute, konnte man ihn so für einenKhaschmenschen halten.Es wurde dunkler; die Sonne war hinter einer Wolkenbankverschwunden, und die Adarakbäume bewegten sich leise im Windvor einem Hintergrund aus wäßrigem Licht.Luftschlitten konnteReith im Moment nicht entdecken.Er suchte sich einen passendenBaum aus, um ihn zu erklettern.Die Rinde war viel zu glatt undweich, doch endlich gelangte er nach vielen Mühen auf das Dach.Unter seinen übelriechenden Kleidern schwitzte er heftig.Reith kroch zum hinteren Dachrand und schaute über die Mauer.Die Mauerkrone war nicht ganz zwei Meter vom Dach entfernt undflach.Im Abstand von je fünfzehn Metern befanden sich etwafußhohe Zacken, die vielleicht Warnanlagen waren.Auf der anderenSeite fiel die Mauer etwa acht Meter senkrecht ab; es war also nochein ganz schöner Sprung in die Tiefe.Mit einem Seil hätte er sichjedoch gefahrlos hinablassen können.Er konnte ja aus altenKleidungsstücken etwas zusammenknoten und sich daran abseilen.Was würde geschehen, wenn er die Mauerkrone erreichte? Daswollte er sofort herausfinden.Er kroch soweit das Dach entlang, biser einen Zacken als Gegenüber hatte, und auf den warf er seinenMantel.Sofort schoß weißes Licht heraus und setzte den Mantel inBrand.Eiligst zog ihn Reith zurück und trat das Feuer aus.Wahrscheinlich hatte er jetzt einen Alarm ausgelöst.Sollte er jetztvon der Mauer abspringen? Entdeckte man ihn, waren seineFluchtchancen äußerst gering, denn schon wieder erschienen über derStadt Luftschlitten.Reith hörte ein hohes, schrilles Pfeifen, von demihm die Ohren schmerzten.Er ließ sich vom Dach herab und gingunter den Bäumen in Deckung.Da erregte ein schwacher Schimmeram Boden seine Aufmerksamkeit.Es war ein kleiner Teich, dervöllig mit blaßweißen Wasserpflanzen bewachsen war.Er warfMantel und falschen Scheitel ab, sprang hinein, tauchte bis zur Naseunter und wartete.Etliche Minuten vergingen.Ein Trupp Sicherheitspolizisten aufElektromotorrädern raste vorbei, zwei Luftschlitten mitGeruchsdetektoren schwebten über ihn weg und verschwanden nachOsten.Die Blauen Khasch schienen der Meinung zu sein, er habe dieMauer überklettert und befinde sich jetzt schon außerhalb der Stadt.Wenn sie dann vermuteten, daß er Zuflucht in den Bergen suchte,hatten sich seine Aussichten ein ganzes Stück verbessert.Da regtesich etwas unter seinen Füßen.Eine Wasserschlange? Ein Aal? Ersprang aus dem Teich, und gleich darauf kam etwas grunzend undprustend an die Oberfläche.Reith griff nach Mantel und falschem Scheitel und trottete tropfnaßzur Leichenhalle und weiter.Bald erreichte er einen schmalen Weg,der zu den Bungalows der Khaschmenschen führte.Nachtserschienen ihm diese Häuser sehr klein und niedrig, und die Fensterwaren winzig.Nur in wenigen sah er Licht.Seine nassen Kleider strömten einen scheußlichen Geruch aus, deraber seine Spur tarnen konnte.Der Himmel war dunkel.Keiner derMonde stand zwischen den Wolken, und die Nebengäßchen warennicht beleuchtet.Zwei Khaschmänner kamen ihm entgegen.Er zogseinen Mantel enger um sich und duckte den Kopf zwischen dieSchultern.Sie schienen uninteressiert zu sein und schauten ihn nichteinmal an.Offensichtlich glaubten die Blauen Khasch wirklich, daßer die Stadt schon verlassen habe.Das Tor war jetzt noch etwa zweihundert Meter entfernt, doch erkonnte es noch nicht wagen, sich dort zu zeigen.In der Nähe desTores bemerkte Reith in einem großen Gebäude eine Kellertaverne,und dort ging es ziemlich laut zu.Drei Khaschmänner näherten sich;denen drehte er den Rücken zu und schaute angelegentlich in denSchankraum hinab, der von gelben Lampen erhellt wurde
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