[ Pobierz całość w formacie PDF ]
.Mit der Lampe leuchtete sie jetzt andem Einschnitt entlang, den sie ins Rektum gemacht hatte.»Halten Sie das mal«, sagte sie und gab Paula die Lampe.Siezog ein neues Paar Handschuhe über und öffnete den Ein-schnitt mit dem Skalpell noch ein Stück weiter.Nichts.Keinelila Flecken, also auch keine Spermaspuren.»Ist es eigentlich sicher, dass der Täter zwangsläufig einMann gewesen sein muss?«, fragte Chris.»Nein.Es kann auch eine Frau gewesen sein«, bemerkteDr.Weber, »in dem Fall allerdings eine einigermaßen kräfti-ge.Augäpfel zu entfernen erfordert schon eine gewisse kör-perliche Kraft.Fremde DNA gibt s offenbar nicht.Hat dieSpurensicherung den Tatort weiträumig abgesucht?«»Ja.Keine Auffälligkeiten, keine Zigarettenstummel oderÄhnliches«, antwortete Paula.»Eine Mütze mit Augenschlit-zen wurde gefunden, aber die festgestellte DNA führte nir-gendwohin.«Dr.Weber legte den Körper des Toten wieder auf den Rü-cken und machte einen Schnitt quer über den Kopf, von Ohrzu Ohr.Dann klappte sie die Kopfhaut nach vorne, und Paulasah das Gesicht des Schauspielers wie eine Gummimaske insich zusammenfallen.Sie erinnerte sich an seine lebhafte,unausgeglichene Art während der Unterhaltung, die sie mitihm geführt hatte, und auch an die Trauer seiner Mutter.Chris musste den Autopsiesaal verlassen, als die krei-schende Säge einsetzte, mit der Dr.Weber den Schädel öff-nete.Auch hier entdeckte die Pathologin keine Auffälligkei-ten.»Was haben Sie sonst noch?«, wandte sie sich an Paula.»Nicht viel.Wir sind dabei, Familie und Freundeskreis zuüberprüfen, es gibt zahlreiche Personen, mit denen wir redenmüssen.Die Listen mit den Handynummern sind lang.« Paulaverabschiedete sich: »Rufen Sie mich an, sobald Sie etwashaben?«»Sicher«, sagte Dr.Weber.»Einen Moment noch, Frau Zeisberg!« Dr.Giesecke hobdie Hand.»Ja?« Paula blieb in der Tür stehen.»Anhand des Verlaufs der Enukleierung mit dem Kaffee-löffel glaube ich, dass wir es mit einem Rechtshänder zu tunhaben.«»Na prima«, sagte Martina Weber trocken, »dann hat dieKommissarin ihn ja bald.«26Als Paula den Inhaber von Mamis Catering aufsuchte, nahmsie Max mit.In diesem Fall war es möglicherweise eine Per-sonalvergeudung, obgleich es Vorschrift war, wichtige Zeu-gen zu zweit zu Hause aufzusuchen.Aber so hatte sie we-nigstens jemanden dabei, der im Zweifelsfall die Aussagenvon Michi Rohde bezeugen könnte.Paula hatte eben erst an der Tür des dunkelgelb gestriche-nen Hauses in der Naumannstraße geklingelt, da ging schonder Summer.Schnell drückte sie gegen die Tür.»Kein Fahrstuhl«, brummte Max, als wäre er ein alterMann, der sich mit Treppensteigen schwertat.Fünf Stockwerke sollten für einen jungen Burschen wie ihnein Klacks sein, dachte Paula, aber sie wunderte sich auch,wie leicht sie selbst die Treppenabsätze nahm, obwohl sie ihrewöchentlichen Joggingrunden durch den Tiergarten schon seitMonaten vernachlässigte.Als sie oben ankamen, erwartete der Caterer sie bereits inder offenen Tür.»Aha, die Polizei, dein Freund und Helfer«, begrüßte er siefröhlich.Sein dunkles Haar war vom Duschen noch nass undglänzte fast schwarz.Er trug dunkle Jeans und einen grauenKaschmirpullover.»Dürfen wir & ?«, wollte Paula gerade fragen, aber erunterbrach sie gut gelaunt.»Hereinspaziert und drinnen weiterparliert! «Max warf Paula einen kurzen Blick zu, der wohl heißensollte: Oje, ein Witzbold! Auch ein Witzbold kann ein Mördersein, dachte Paula.Der Wohnungstür gegenüber lag die Küche.Links undrechts am Ende des langen Flures befand sich je ein Zimmer,deren Türen geschlossen waren.Michi Rohde führte sie in dieKüche.»Darf ich Ihnen irgendetwas anbieten?«Beide schüttelten den Kopf.»Vielleicht einen Tee? Ich habe guten Jasmintee.«Wieder lehnten Paula und Max ab.»Gut, dann gieß ich Ihnen wenigstens ein Glas Wasser ein,okay?« Er bot ihnen einen Platz an.Sie platzierten sich so am Küchentisch, dass sie ihn in derMitte hatten, nachdem er jedem ein Glas Wasser hingestellthatte.»Wir werden Sie nicht lange aufhalten«, sagte Paula.»Siehaben ja bereits ausgesagt, aber ich wollte Sie doch gern per-sönlich hören.«Er lächelte so charmant, als wertete er Paulas Worte alsBeginn eines Flirts.»Sicher.«»Sie haben gesagt, dass Lea Buckow sich kurz vor IhremArbeitsschluss einen Drink holte.«»Ja, richtig, Whiskey mit Orangensaft.« Er grinste.»Mitdeutlich mehr Whiskey als Orangensaft.« Sein Grinsen wurdebreiter.»Interessieren Sie sich für das Mischungsverhältnis?«Paula ging nicht auf seine Frage ein.»Der Täter muss vonder Straße aus ins Restaurant gegangen sein.Also genau zwi-schen Ihrem Catering-Wagen und dem Restaurant.«»Ich habe Ihren Kollegen bereits gesagt, dass ich nieman-den gesehen habe.«»Nachweislich hat aber der Regisseur Möller an diesemAbend das Restaurant betreten.«»Kann schon sein, aber ich hatte zu tun und habe auchnicht wirklich darauf geachtet.Alles, was nichts mit Essenund Trinken zu tun hat, blende ich aus, wenn ich arbeite.«»Bitte denken Sie noch einmal genau nach.«Michi Rohde legte die Stirn in Falten.»Nein, da waren nurGina und ich.Als Lea kam, war Gina nicht da.Sie brachteden Müll zum Container.«»Sie waren nur zu zweit?«»An dem Abend, ja.« Er lächelte.»Ich hatte ab fünfzehnUhr Dienst.«»Wie war Ihr Verhältnis zu Frau Buckow?«»Ich hatte wenig mit ihr zu tun.Manchmal holte sie sicheinen Drink am Wagen.«»Sind Sie je ausführlicher mit ihr ins Gespräch gekom-men?«»Nein, das war nicht ihre Art.Wir hatten nur Small Talk.«»Worüber haben Sie mit ihr an dem Donnerstagabend ge-sprochen? «»Nichts Bestimmtes.Dass der ewig lange Winter glückli-cherweise vorbei war.Lea war freundlich, aber sie hielt stetsDistanz zum Personal.«»Erwartete sie jemanden?«»Keine Ahnung.Sie machte nicht den Eindruck.Sie war jaabends oft noch auf dem Set, wenn wir den Wagen saubermachten oder für den nächsten Tag vorbereiteten.«»Wo waren Sie am Donnerstagabend?«»Gina und ich sind noch auf einen Drink ins Soho Housegefahren.Sie ist dort seit Anfang des Jahres Mitglied und hatmich in die Lounge mitgenommen.«Das hatte Michi Rohde bereits zu Protokoll gegeben, undPaulas Kollegen hatten es überprüft und bestätigt.»Und am Samstag?«»Da war ich bei meiner Mutter in Braunschweig
[ Pobierz całość w formacie PDF ]